Deutsche Juniorenmeisterschaften in Göttingen über 5000m

Ständige Qualen und unzählige Trainingsstunden für einen Lauf bei den Deutschen Meisterschaften. Das ist in meiner Saison definitiv der Höhepunkt. Man kann es auch als den Tag X beschreiben, an dem alles passen muss. Soviel zur Theorie. Wie so oft kam es ganz anders. Die Leistungen im Vorfeld verbesserten sich von Woche zu Woche. Doch zehn Tage vorher wurde ich leider krank und lag mehrere Tage mit Virusgrippe im Bett. Das Abschlusstraining fiel aus, die Dauerläufe ebenfalls. Für uns Läufer das Schlimmste was es gibt! Sofort kamen die Fragen auf: Kann ich überhaupt starten? Wie wirkt sich das auf meine Leistung aus? Warum kommt eigentlich diese Krankheit genau jetzt? Was kann man tun?
Man ist schon etwas irritiert. Der ungünstigste Zeitpunkt zum krank werden ist eine Woche vor den Deutschen Meisterschaften. Da trainiert man das lange Jahr und dann spielt der Körper nicht mit. Echt bescheuert. Ich überlegte abzusagen entschied mich aber zwei Tage vor der DM teilzunehmen. Das die Erwartungen sehr niedrig waren konnte ich mich sehr locker und entspannt an den Start stellen.

Melina_Sarah_Jannik

Gemeinsam mit zwei weiteren Läufern aus unserem Verein fuhren wir nach Göttingen. Gestartet wurde um 19:25Uhr. Die Taktik war aufgrund der Erkrankung recht einfach. Einfach hinten reinhängen und versuchen am Ende ein paar Gegner zu schnappen. So ordnete ich mich gleich nach dem Startschuss ganz hinten ein. Die ersten beiden Kilometer bummelte (6:10 min) die 15-köpfige Gruppe vor sich hin, sodass das Feld dicht beisammen lief.

Wie auf Knopfdruck zog das Tempo nach 2000m an. Es wurde ein hartes Ausscheidungsrennen. Doch das „Einrollen“ am Ende des Feldes – okay ganz so locker war es dann auch nicht 😉 – hat mir sichtlich gut getan. So konnte ich einen Läufer nach dem anderen einsammeln. Das mobilisierte in mir extra Kräfte. Nach einer 2:52 im dritten Kilometer folgte eine 2:57′. Das Rennen ging in die finale Phase. Mit dem Ausgang der ersten drei Plätze hatte ich nichts zu tun. Es ging um „Holz“ :D. Auf Position 7 liegend ging ich auf die Schlussrunde und zu Platz vier waren es lediglich fünf Sekunden. Doch geschwächt von der Krankheit konnte ich nicht mehr weiter zulegen. Mir fehlte die Luft. Am Ende lief ich überaus glücklich auf Platz 7 ins Ziel. Zielzeit war 14:49 mit einem Schlusskilometer von 2:50 min. Zu Holz fehlten nur fünf Sekunden. Ich war aber super zufrieden mit der Leistung und vor allem über den Platz. Ich habe das Beste aus der Situation herausgeholt.

Die beiden anderen Läuferinnen aus unserem Verein liefen ebenfalls supergute Rennen. Melina stürmte ebenfalls über 5000m auf Platz 7. Sarah rannte im Vorfeld über 800m zu einer neuen Bestzeit. Leider hat sie das Finale um wenige Zehntel verpasst 🙁

Jetzt geht es nächste Woche weiter mit den Baden-Württembergische Meisterschaften. Dort starte ich über 1500m.