Saison-Highlight 2015: Deutsche Meisterschaften in Nürnberg

In den letzten 7 Wochen war mein Focus nur auf ein Datum gerichtet: 26.07.2015. Die Deutschen Meisterschaften in Nürnberg!
Die Vorbereitungsphase auf dieses Highlight verlief von Woche zu Woche immer besser und die Vorfreude auf das Rennen war enorm.

Nun stand ich zum zweiten Mal über 5000m an der Startlinie einer Deutschen Meisterschaft. Der Unterschied zum Vorjahr war nicht viel größer. So nutzte ich den Wettkampf letztes Jahr, um Erfahrungen zu sammeln und den Ablauf einer Deutschen Meisterschaft kennen zu lernen :  Aufruf, Callroom, –  alles exakt getimt. Die Abläufe sind  hier fest geregelt, von wegen 4 Minuten vor dem Start an der Startlinie auftauchen, wie bei einem Stadtlauf 😉

Das Feld war mit 22 Startern, trotz einiger Ausfälle, stark besetzt. Die Temperaturen waren ideal und die Atmosphäre im Stadion grandios.
Auf der Meldeliste war ich auf Platz 4 gesetzt. Clemens Bleistein, Richard Ringer und Philipp Pflieger rangierten auf den Plätzen davor. Eine mögliche Medaille hatte ich aber explizit nicht im Blick.

Anfangs waren alle Läufer dicht beisammen und das Tempo war sehr unrhythmisch. Dabei kann es auch schon mal zu Verletzungen kommen. So durchdrang der Spike eines Läufers gleich zu Beginn meinen Schuh und ich verletzte mich am Zeh. Die Verletzung war halb so wild, aber der Spike sah spektakulär aus 🙂

Im Laufe des Rennens fühlte ich mich von Runde zu Runde immer besser. Die Begeisterung des Publikums war phänomenal. Von überall kamen Zurufe und  Anfeuerungen. Obwohl diese Euphorie nicht bewusst registriert wird, wird sie doch im Unterbewusstsein aufgesaugt und spornt den Läufer an.

Das Tempo war nicht besonders schnell und das Läuferfeld bleib lange Zeit beisammen. Es sollte ein langsames und taktisch geführtes Rennen geben.
Um das Feld auseinander zu ziehen, leistete ich insgesamt zwei Runden Führungsarbeit. Auf den letzten 800m kristallisierte sich eine Spitzengruppen von 6 Läufern heraus.
Alle warteten auf den Endspurt von Richard Ringer, dem Topfavorit. 500m vor dem Ziel zog Richard Ringer das Tempo massiv an und sprintete los. Petros Amanal sowie Clemens Bleistein folgten.
Diese schnelle Tempoverschärfung konnte ich nicht mitgehen, (die zwei Runden Führungsarbeit hatten doch etwas Kraft gekostet), dennoch versuchte ich auf der Gegengerade der letzten Runde wieder Anschluss zu finden.
Leider klappte das nicht mehr.

Richard gewann das Rennen souverän in 14:04,05 vor Clemens (14:06,48) und Petros (14:06,88). Über meinen 4. Platz war ich keineswegs enttäuscht. Bei diesem stark besetzten Rennen, war das mehr, als ich mir im Vorfeld ausgemalt hatte.

Jede einzelne Runde hat Spaß gemacht – vor über 22.000 begeisterten Zuschauer und einer einzigartigen Kulisse zu laufen, das ist einfach unbeschreiblich.